Die Macht positiver Emotionen
„Mir war gar nicht bewusst, wie sehr mich zu reisen in positive Gefühle versetzt. Das müssen noch nicht einmal echte Reisen sein, auch das träumende Reisen reicht schon aus, mich in eine gute Stimmung zu bringen.“

So oder ganz ähnlich drückte eine liebe Teilnehmerin meines jüngsten Schnupper-Workshops ihre Erkenntnis aus, was sie in ihrem Leben in positive Emotionen versetzt. Im Workshop forschten wir durch Schreibimpulse nach positiven Emotionen im eigenen Leben wie Freude, Dankbarkeit, Neugier, Zuversicht, Stolz, Inspiration, Vergnügen, Ehrfurcht und Liebe. Diese Gefühle sind in uns allen mehr oder weniger intensiv vorhanden, allzu oft werden sie jedoch von negativen Emotionen überlagert. Die Freude der Teilnehmerinnen an dieser Entdeckungsreise hat mich inspiriert, das Thema hier aufzugreifen und daran zu erinnern, dass wir negativen Emotionen nicht willenlos ausgeliefert sind. Jeder Mensch ist in der Lage selbst und zu jeder Zeit gute Gefühle zu erzeugen! 

Der Schlüssel zu einem erfüllten Leben

Emotionen nehmen eine zentrale Rolle im menschlichen Erleben ein. Sie färben unsere Wahrnehmung der Welt, beeinflussen unsere Entscheidungen und prägen unsere Beziehungen. Negative Gefühle wie Angst, Wut und Traurigkeit stehen oft im Vordergrund und waren evolutionär bedeutsam für unser Überleben. Positive Emotionen dagegen brauchen besondere Aufmerksamkeit, ihr bewusstes Erzeugen besitzt transformative Kraft!

Die evolutionäre Rolle von Emotionen

Martin Seligman, der Vater der Positiven Psychologie, beschreibt Menschen augenzwinkernd als „Schlechtwettertiere“. Negative Emotionen bringen starke Überlebensvorteile mit sich. Sie schärfen unseren Fokus, bereiten uns auf drohende Gefahren vor und engen unser Denken auf das Wesentliche ein. Der Überlebensmechanismus bewirkt aber auch, dass negative Gefühle schneller wahrgenommen werden, länger und intensiver nachwirken und sich tiefer in unserem Gedächtnis verankern – Vorteil und Nachteil gleichzeitig.

Die Macht positiver Emotionen

Vorteil für das evolutionäre Überleben, eindeutiger Nachteil für die positiven Gedanken unseres Lebens. Die sind subtiler und werden im Alltag weniger bemerkt. Und dennoch sind sie häufiger präsent, als wir meinen. Barbara Fredrickson, eine weitere Leitfigur der Positiven Psychologie, hat mit ihrer Forschung die “Broaden-and-Build”-Theorie entwickelt. Sie sagt aus, dass positive Gefühle unser Denken erweitern und unsere kreativen, intellektuellen und sozialen Ressourcen aufbauen. Im Unterschied zu negativen Emotionen, die unser Denken verengen und uns auf unmittelbare Bedrohungen vorbereiten, öffnen positive Gefühle unseren Geist für neue Möglichkeiten, fördern Kreativität, Problemlösungsfähigkeiten und tragen zu stabileren und erfüllteren sozialen Beziehungen bei.

Die Bedeutung von Frequenz und Regelmäßigkeit

Fredrickson betont außerdem, dass bei positiven Emotionen weniger die Intensität als vielmehr die Häufigkeit und Regelmäßigkeit ihres Auftretens entscheidend sind. Diese Erkenntnis ist wichtig! Sie zeigt, dass es nicht die ganz großen Gefühle braucht, wie wir vielleicht annehmen würden. Selbst kleine, alltägliche positive Erfahrungen, Mikromomente positiver Gefühle – ein Lächeln, ein Moment der Dankbarkeit, die Schönheit eines Sonnenuntergangs – tragen wesentlich zur emotionalen und psychologischen Resilienz bei.

Die Segelboot-Analogie

Der Positiven Psychologie wird oft vorgeworfen, dass sie negative Aspekte des Lebens ausblende. Das Gegenteil ist der Fall. Um diesen Vorwurf der “Happyologie” zu entkräften, verwendet Fredrickson die Analogie eines Segelboots. Die negativen Emotionen entsprechen dem Kiel und Tiefgang des Bootes, die es stabil halten und gegen starke Winde schützen. Negative Emotionen sind da, dürfen da sein und erfüllen einen wichtigen Zweck. Die positiven Emotionen hingegen sind die Segel, die das Boot vorantreiben. Ein Boot mit perfekter Wasserlage kommt nicht vorwärts ohne gesetzte Segel. Dieses Bild veranschaulicht eindrucksvoll, dass es notwendig ist, sich um positive Emotionen zu bemühen, um im Leben voranzukommen und unser Aufblühen und Lernen zu ermöglichen.

Broaden and Build

Noch einmal zur Erinnerung: Fredricksons “Broaden-and-Build”-Theorie sagt aus, dass positive Emotionen der Schlüssel zum Aufblühen und Wachsen (Lernen) sind! Positive Emotionen erweitern („broaden“) unseren Geist. Wir sind durch sie in der Lage, über den Moment hinaus zu denken, neue Perspektiven zu erkunden und kreative Lösungen für Probleme zu finden. Das wiederum führt zum Aufbau („build“) wertvoller persönlicher Ressourcen, sei es auf körperlicher, sozialer oder psychologischer Ebene.

Undoing: Der Reset-Knopf

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt von Fredricksons Forschung ist das Konzept des „Undoing“. Positive Emotionen können wie ein Reset-Knopf wirken, der die physiologischen Auswirkungen von Stress neutralisiert und uns hilft, schneller zu unserem emotionalen Gleichgewicht zurückzukehren. Dieser Mechanismus unterstreicht die heilende und regenerative Kraft positiver Emotionen.

Die Teilnehmerinnen meines Workshops haben nicht nur erkundet, welche Aspekte ihres persönlichen Lebens positive Emotionen hervorrufen. Sie haben auch ein Mantra entwickelt, das ihnen in Zukunft bei Herausforderungen helfen und sie daran erinnern soll, dass sie selbst AKTIV gute Gefühle erzeugen können. Durch das bewusste Integrieren positiver Emotionen in unseren Alltag setzen wir die Segel für ein freudvolleres, erfüllteres und resilienteres Leben.

Übrigens geht es in allen meinen Workshops darum, persönliches Aufblühen zu fördern. Schau dich gerne bei meinen Angeboten um.

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